Für viele Deutsche ist der kommende Donnerstag hauptsächlich Vatertag. Dabei ist dieser Feiertag in erster Linie Christi Himmelfahrt und hat eine besondere Bedeutung im christlichen Glauben.
Was feiert man an Christi Himmelfahrt?
Jedes Jahr gedenken gläubige Christen jeweils 39 Tage nach dem Auferstehungstag (Ostersonntag) oder besser 40 Tage nach dem Passahfest und damit immer an einem Donnerstag der Rückkehr Jesus zu seinem Vater in den Himmel.
Die Himmelfahrt Jesu Christi wird im Neuen Testament dreimal erwähnt: in Markus 16,19, in Lukas 24,50-51 sowie in der Apostelgeschichte 1,1–11. Demnach begegnet der auferstandene Christus über vierzig Tage hinweg wiederholt seinen Jüngern und wird dann in den Himmel aufgenommen, wo er mit dem Platz „zur Rechten Gottes“ die Macht über Himmel und Erde erhält. Die zwei zentralen Stellen zur Himmelfahrt sind Lk 24,50–51 und Apg 1,3.9–10:
Apostelgeschichte 1,3.9–10:
„3 Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete. […] 9 Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. 10 Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen, …“
Lukas 24,50–51:
„50 Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel...“
Wann feiert man Christi Himmelfahrt?
Der Tag Christi Himmelfahrt wird jedes Jahr am 40. Tag nach dem Passahfest, oder anders ausgedrückt 39 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert. Der Tag fällt immer auf einen Donnerstag.
Christi Himmelfahrt kommt aus dem altgriechisch Análēpsis tou kyríou und bedeutet „die Aufnahme des Herrn“. In Latein heißt der Tag Ascensio Domini - Aufstieg des Herrn). In der Schweiz und in Liechtenstein heißt der Tag Auffahrt (alemannisch Uuffert). Die Schlachter Bibel übersetzt das Wort mit „aufheben“
Was bedeutet Jesus sitzt zur Rechten Gottes?
Der Ausdruck, dass Christus „zur Rechten Gottes sitzt knüpft an die antike Vorstellung an, dass zur Rechten eines Königs sein Stellvertreter sitzt. Josef im Alten Testament, durfte z.B. als zweiter Mann in Ägypten neben dem Pharao - mit den gleichen Rechten wie der Herrscher - regieren.
Mit dem Ausdruck soll gesagt werden, dass Jesus Anteil erhalten hat an der Herrlichkeit, Herrschaft, Macht und Göttlichkeit Gottes. Er ist nun ‚der Herr‘ bzw. ‚unser Herr‘ (vgl. 1 Kor 1,9; 6,17 u. a.). Die Erhöhung bedeutet also die Einsetzung Jesu in Gott-gleiche Machtstellung.“
„ …(Jesus) entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; 8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ Phil 2,8–11 Schl.
Ist Christi Himmelfahrt ein von Gott vorgegebener Feiertag?
Diese Frage muss mit einem klaren NEIN beantwortet werden. Christi Himmelfahrt ist erst seit 1934 gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Es gibt einige Länder die diesen Feiertag berücksichtigen: die Schweiz, Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Grönland, Haiti, Indonesien, Island, Kolumbien, Liechtenstein, Luxemburg, Madagaskar, Namibia, die Niederlande, Norwegen und Schweden. In vielen Ländern wurde der Feiertag aber auch abgeschafft. Dazu zählen u.a. Südafrika, Italien Polen und Ungarn. Sie feiern den Tag jetzt meist am darauffolgenden Sonntag.
Warum feiern die Deutschen an Christi Himmelfahrt ihren Vatertag?
Im weltlichen Bereich entwickelte sich in Deutschland der Feiertag zum Vatertag , der auch als Herrentag bezeichnet wird. An diesem Tag gibt es Bräuche wie die „Herrenpartie“ (eine Kutschfahrt oder Wanderung in die Natur wobei sehr viel Alkohol konsumiert wird). Vatertag hat demnach NICHTS mit Christi Himmelfaht zu tun.
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